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Mauderode

Aktuelles aus Mauderode

Durch den Förderverein "Starke Kinder" e.V. wurde in der Gemeinde Werther im Ortsteil Mauderode ein tolles LEADER-Projekt umgesetzt.

Im Folgenden finden Sie die ausführliche Beschreibung des Vorhabens:

 

Geschichte des Ortsteils

Ursprung der Gebietsbesiedlung

Die ersten Spuren der Geschichte des Dorfes reichen bis in die vorchristlichen Zeiten zurück. Römischen Aufzeichnungen zufolge waren die ersten bekannten Einwohner dieses Landes die Cherusker. Sie wohnten in der Umgebung des hohnsteinischen Herrschaftsgebiet. Die übrigen Schicksale dieses Volks liegen verborgen. Allgemeinhin werden sie als Bewohner des "Bacener Silva", dem heutigen Harz, bezeichnet.

Direkter Anrainer war der Stamm der Catten. Wo genau die Grenze beider Stämme verläuft ist heute nicht mehr festzumachen, aber den Aufzeichnungen zufolge im Raum der Grafschaft Hohnstein einzuordnen. Seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. verliert sich der Name Cherusker. Die Catten bewohnten nun entweder diesen Strich Landes selbst, oder sie ließen die Cherusker daselbst sitzen und verbanden sich mit ihnen zu einem Volke. Aus Misstrauen an ihrer Treue legten sie Befestigungen, welche „Katzenstein“ hießen, zu ihrem Schutze an. Der Stamm der Catten ging später durch Zusammenschluss mit anderen Stämmen unter dem Namen „Sachsen“ wieder auf. Ein Teil derselben, die Cheruskisch-Cattische-Mischung, besaß den Strich Landes auf der Südseite des Bacener Silva.

Letztendlich bemächtigten sich im 5. Jh. die Thüringer über dieses Land. Untersuchungen zur Folge waren die Thüringer ein westgotisches Volk, welches im Zuge der Völkerwanderung seine rauen, nördlichen Gegenden verließ und stellenweise die Sachsen verdrängte. Dieses neue Königreich wuchs zu einer solchen Größe an, dass es die fränkischen Könige herausforderte und in einen Konflikt zwischen Sachsen und Franken geriet und im Jahr 531 wieder zerschlagen wurde. Die Sachsen erhielten als Sieger den südlichen Harz bis jenseits der Unstrut. Hohnstein, welches nach der Vertreibung der Catten als Südthüringen bezeichnet wurde, fiel wieder den Sachsen zu. Die Sachsen teilten ihr Land in Gaue, von welchen jeder seinen Gaugrafen oder Richter hatte. Die Siedlung bei Mauderode gehörte zur damaligen Zeit zum Zorgegau. Dieser Gau wird erstmals im Jahr 927 schriftlich erwähnt.

In Mauderode sind seid daher alle Spuren verloren gegangen. Einzig der Name Katzenstein ist übriggeblieben, welcher späteren wieder an Bedeutung gewann.

Thingstätte am „Katzenstein“

In alten Schriften wird Mauderode als Centgericht aufgeführt. Er stellte damit ein zentrales Verwaltungsorgan innerhalb des Gaues dar. Der Begriff „Cent“ leitet sich aus dem lateinischen für Hundertschaft ab. Mit dem Untergang des Thüringer Reiches im Jahr 531 setzte im Bereich des Helme- und Zorgegaues eine Besiedlungspolitik ein. Dabei wurden zunächst zentrale Herrensitze mit 100 Neusiedlern gegründet. Durch Expansion entstanden in den folgenden Jahren die umliegenden sächsischen und fränkischen Siedlungen. Jeder Gau hatte seinen Gaugrafen als stellvertretenden Amtsträger des herrschenden Königs. In der Grafschaft Hohenstein werden als Gerichtsplätze in der Cente die Orte Stolberg, Rottleberode, Hohnstein, Grumbach, Ellrich und Mauderode benannt, in welchen der Graf drei Mal im Jahr ein Thing hielt. War dies ihm nicht möglich, so wurde er durch den Schultheiß, als ersten der sieben Schöppen, vertreten. Die Gerichte selber wurden unter freiem Himmel auf einem Berge gehalten, der den Namen Mahlberg erhielt. Letzte Hinweise über das Halten eines Gerichtes gibt die Linde nahe der Kirche. Sie ist ein klassisches Symbol für die Rechtsprechung altheidnischer Volksstämme und behielt diese Bedeutung noch bis in die Neuzeit hinein. Die Führung eines Gerichtes ist bis in das 18. Jahrhundert überliefert.

An eben jener Stelle wo die Linde steht, wurden laut archäologischen Funden Spuren einer „Motte“ entdeckt. Eine „Motte“ (franz.: Erdhaufen) ist im deutschen Sprachraum ein, auf einem künstlich angelegten Hügel errichteter Burgfried aus dem hauptsächlich vorkommenden Material. Diskrete archäologische Funde wurden in diesem Bereich noch nicht erreicht. Es ist zu vermuten, dass dieselbe aus Holz errichtet wurde, da Rodungen eine zeittypische Methode für die Gründung eines Ortes waren. Eine Wallanlage rund um diese auch als "Tempel" bezeichnete Anhöhe ist ebenfalls noch nachweisbar. Die „Motte“ kann ein Ausgangspunkt für die Gründung von Mauderode gewesen sein und als Herrensitz gedient haben. Andererseits ist in unmittelbarer Nähe die ehemalige Grenze zwischen dem alten Sachen- und Frankenreich gewesen. Den Namensgebungen zur Folge erstreckte sich die Grenze entlang des Sachsengrabens. Orte wie GuderslebenWoffleben und Nordhausen besitzen klassisch fränkische Namensgebungen, wohin gegen in Bad Sachsa, Ober- und Niedersachswerfen der Bezug zum Stamm der Sachsen direkt erkennbar ist. Die Motte kann daher neben dem Herrensitz und Cent-Gericht auch als äußerste Befestigungsanlage des Reiches betrachtet werden, insofern sie auf diese Zeit zu datieren ist. Eine Kolonisierung zu dieser Zeit ist jedoch kaum abstreitbar.

Gründung von Mauderode

Nach Erkenntnissen vorhergehender Geschichtsforscher geht die Gründung des Ortes auf einen „Madelwart“ zurück. Sein Name beruht auf der Handlung, sich als Beschützer des Mahnmales an der Stelle der Thingstätte niedergelassen und einen Herrensitz gegründet zu haben. Die Thingstätte stellt dabei ein Zentrum der Alltagspolitik des kulturellen Umfeldes dar und war gleichzeitig die erste Instanz der Gerichtsführung des ansässigen Volkes.

Der germanische Götterglaube war im Helmegau weit verbreitet. An Quellen, unter Bäumen oder in Hainen opferten sie, taten Gelübde und feierten Feste. Wie die Thüringer die Lehren und Symbole des Christentums aufnahmen, geht aus einem berühmten Bericht des Bonifatius hervor. Er bezeichnete die Thüringer als verwilderte Christen mit Heiden untermischt, die unter dem aufgerichteten Zeichen des Kreuzes ihre alten Tieropfer vollzogen.

Im Zuge der Christianisierung um das Jahr 780 n. Chr., ist auch der Bau einer dem heiligen Petrus gewidmeten Kirche auf diese Zeit zu datieren. In jedem Fall wird es eine Pauluskirche gewesen sein, da diese an Stellen altheidnischer Orte errichtet wurden. Auch der Bau eines Herrensitzes an der Stelle einer Thingstätte ist typisch. Der Ursprung des Ortes ist also um den Raum der Kirche und des Tempels festzuhalten. Die heutige Siedlung wurde vermutlich im 9. Jahrhundert gegründet. Einzelheiten hierzu verlieren sich allerdings im Nebel der Geschichte. Da der Name des Ortes Mauderode ursprünglich „Madelwartereute“ gelautet haben soll, könnte aus diesem Zusammenhang die Form „Mowerterode“ entstanden sein, mit welcher Namensform der Ort erst 1233 in das Helllicht der urkundlich beglaubigten Geschichte tritt.

Rittergut zu Mauderode

Das Dorf gehörte ursprünglich seit 1233 zur Grafschaft Klettenberg, welche 1267 an die Hohensteiner gekommen war. Nach der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes vergehen 155 Jahre bis zur zweiten Erwähnung am 20. April 1358.

1422 erklären Abt und Convent des Klosters Ilfeld, dass sie dem Hause von Watterode wiederkäuflich 2 Hufen zu "Mowerderoda" verkauft haben, welche zuvor zu dessen Vorwerk gehört haben und von seinen Voreltern an das Kloster gekommen waren. Die Herren von Watterode waren Besitzer von Hof und Dorf Mauderode, bis zur Veräußerung unter Friedrich von Watterode im Jahr 1470. Das Dorf wurde für 115 Gulden an Jan von Bula verpfändet. Friedrich von Watterode hat das von ihm verpfändete Dorf alsbald wieder eingelöst, da er bereits 1481 einen Jahreszins für 2 Hufen Wiesen zu Mauderode an das Nordhäuser Altendorfkloster als Lehensherr zu zahlen hatte.

In den katholischen Kreisdiakonatsregistern wird als Pfarrkirchdorf aufgeführt 1495 "Mauderode" und 1500 "Mowerterode".

Als Zubehör der Halberstädter Lehngrafschaft Klettenberg wird Mauderode 1480, 1557 und 1593 genannt.

1503 wird Heinrich von Watterode als Erbherr mit dem Abt von Ilfeld als Lehensherr erwähnt.

1534 lag ein vom Kloster Ilfeld initiierter Rezess gegen Hans von Watterode, als Erb- und Gerichtsherrn des Dorfes Mauderode, beim Kardinal und Erzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg, wegen nicht entrichteter Zinsen vor.

Wann die von Watterode ihren Rittersitz in Mauderode verlassen haben, oder ausgestorben sind, ist nicht bekannt.

Nach dem Tode von Graf Ernst V. von Hohenstein – Lohra – Klettenberg im Jahr 1552, wurde am 27. März 1556 in Walkenried die Augsburgische Konfession als Glaubensnorm für die Untertanen eingeführt. Die Region wurde zum evangelischen Glauben reformiert.

1583 gehörte Mauderode zum Schloss Klettenberg unter dem Grafen zu Hohnstein-Lohra-Klettenberg. Lehnsherr von Mauderode war der Bischof zu Halberstadt gewesen. Nach dem Aussterben der Grafen von Hohnstein im Jahre 1593 fiel das Gebiet an den Herzog von Braunschweig.

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts war der Edelhof im Besitz der Herren von Wurmb, welche zu jener Zeit viele Güter der Grafschaft Hohnstein ihr Eigen nennen konnten. Nach den Kirchenbüchern von Mauderode hat das Geschlecht von Wurmb ungefähr 15 Jahre in Mauderode gewohnt. Hans Georg Wurmb, geboren 1550, gestorben am 20. Februar 1613 in Wolkramshausen, war vermählt mit der Barbara, einer Wörmin, Tochter des Andreas Wurmb und Margaretha von Wettin. Barbara ist 1607 in Mauderode begraben.

Von 1609 an wird das Geschlecht von Byla auf dem Rittergut zu Mauderode durch Erbfolge sesshaft: Bernhardt von Byla und seine Ehefrau Marie. Letzterer ist 1610 in Mauderode begraben worden.

Ära des Adelsgeschlechtes „von Mauderode“

Im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) erhielt Mauderode eine neue Herrschaft. Als erster des Geschlechts wird 1632 der Major Kaspar Trost mit seinen beiden Söhnen Christoph Ernst und Dietrich genannt. Der Vater jenes Majors soll Kornschreiber oder Rentenschreiber des Klosters Ilfeld gewesen sein und später das Rittergut Mauderode gekauft haben, welches noch zum Teil Lehn und Erbzinsgut des Klosters Ilfeld gewesen ist. Dieser legte sich mit der neuen Besitzung als erster den Titel "von Mauderode" zu. In der Zeit nach dem Dreißigjährigen Kriege war es allgemein Sitte, dass sich Kriegsleute, die mit dem im Krieg ersparten Solde oder mit dem gemachten Beutepfennig sich Rittergüter gekauft hatten, sich nach dem erkauften Gute nannten und sich das „von“ zulegten, ohne nobilitiert zu sein.

Im Westfälischen Frieden kam Mauderode an das Kurfürstentum Brandenburg, welches jedoch erst 1699 zu dem Besitz kam, da es ein halbes Jahrhundert lang an die Grafen von Sayn-Wittgenstein verlehnt war. In diesem Zusammenhang gelangte Otto Otto von Mauderode an das "Katzenstein'sche Gut" zu Mauderode. Seit den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts stand er im Dienst der Welfenherzöge, zunächst als Kriegsrat, seit 1652 als Hofrat und schließlich als Mitglied im Geheimen Rat des Herzogs Georg Wilhelm, dem er 1665 vom Fürstentum Calenberg ins Fürstentum Celle folgte. 1650 hatte er die Erhebung in den Reichsadelsstand unter dem Namen „von Mauderode“ erlangt. Viele Mitglieder des adeligen Geschlechtes von Mauderode haben im preußischen Heere gedient oder politische Ämter innegehabt. Von 1672 werden zu Mauderode genannt: Otto Friedrich von Mauderode und seine Ehefrau Elsa Elisabeth, Tochter des Erbsaß Jost von Tastungen und Marie Dorothea zu Großwechsungen. Von seinen Kindern, deren etliche in Mauderode, zwei in Tettenborn begraben sind, folgt der Forstmeister Thomas Wilhelm und ihm sein Sohn Hauptmann Johann Adolph. Unter dieser Familie ist noch eine "von Birkefeld" und "von Mitschefall" genannt. Die beiden ersten Familien haben weite Verbindungen gehabt und sind z. B. als Paten der Familie benannt. 1676 ist die erste Frau Eva von Mauderode begraben, 1719 die letzte, Frau Anna Christine von Mauderode geborene von Tettenborn, Forstmeister Thomas Wilhelms Ehefrau. Ein Sohn von Otto Friedrich, genannt Werner, fiel bei der Belagerung vor Mons, eigentlich bei Malplaquet, durch einen Musketenschuss.

Friedrich Wilhelm von Mauderode, ein Glied des Geschlechtes "Trost", wurde am 23. Dezember 1739 vom Rat der Stadt Nordhausen zum Stadthauptmann angenommen, in welcher Bestellung ihm, als er am 3. Januar 1746 im Alter von 39 Jahren starb, sein Bruder Christian Ernst von Mauderode (vorher Lieutnant und Hofjunker im Dienste des Herzogs von Sachsen-Eisenach) als "Kapitän" am 14. Juni 1746 bis Herbst 1761 folgte.

Das Geschlecht der Troste von Mauderode existiert noch heute, hat aber den alten Rittersitz "Katzenstein" an die verschwägerten "von Birkefeld" vermacht. Der Lieutnant Ernst von Birkefeld war verheiratet mit Dorothea von Minnigerode. 1717 ist Letzterer, Ernst von Birkefeld, hier gestorben. Nach ihnen wird das Gut an den Kriegsrat Werner und schließlich 1733 an Carl August Zangenmeister als Amtleute des Kronprinzen von Preußen (unter König Friedrich Wilhelm I.) verkauft. Carl August Zangenmeister ist in der Kirche beigesetzt worden.

Schon zur damaligen Zeit wird von einem maroden Gutsgebäude gesprochen, welches abgetragen werden soll. Zum Gut selber waren die Dörfer Mauderode und Hochstedt zugeordnet.

Privatisierung des Rittergutes zur königlichen Erbpacht-Domäne

Während der Regentschaft von Friedrich dem Großen wurde die Zahl der Kolonisten im Ort verdoppelt, wodurch die Größe des Ortes sich norm erweiterte. 1754 bereist König Friedrich die Grafschaft Hohenstein. In Mauderode wird auf sein Geheiß eine Kolonie fremder Arbeiter angelegt. 13 Bürger haben daher einen Antrag auf Errichtung eines Neubaus gestellt. Die Siedlungen wurden auf dem Gutsgarten des ehemaligen Rittergutes errichtet. Noch heute wird das Flurstück als „Katzenstein“ bezeichnet. Ein Indiz für die damaligen Maßnahmen unter dem preußischen Königshaus war anhand der alten Wetterfahne des Mauderöder Kirchturmes zu erkennen: „Fredericus Rex“ [1754].

Das Gut wurde nach dem Freiheitskrieg in Erbpacht gegeben und ist dann in Privatbesitz übergegangen, während dem König alle Baulasten der Kirche und der Schule verblieben sind. Vom alten Rittersitz sind keinerlei Spuren erhalten geblieben. Selbst ehemals angelegte Fischteiche im Gutsgarten sind im Laufe der Jahre der Versumpfung erlegen. Das heutige Gut ist weiter westlich vor dem Dorf aufgebaut und in Privatbesitz geführt worden.

1806, am Sonnabend nach der Schlacht bei Jena wurde das Dorf von französischen Marodeurs geplündert. Sämtliche Einwohner waren in die Hölzer geflüchtet; nur die Familie des Pfarrhauses blieb im Dorf.

Im Jahre 1872 erpachtete Camillo Kleemann das neue Gutsgelände in Mauderode und erweiterte dessen Gehöft. Der Volksmund besagt, dass die Familie durch den Deutsch-Französischer Krieg an ihr Vermögen gelangten und daraufhin das Rittergut erwarben. Noch heute steht an einem Speicher Geschrieben: „18 CK 84“. Nach dem Tot des Camillo Kleemann verwaltete dessen Sohn Kurt die Alltagsgeschäfte weiter. Bis zum Verkauf des Gutes bewirtschaftete die Familie insgesamt 1848 Morgen Land, davon insgesamt 883 Morgen in der Mauderöder Flur.

Im August 1906 kam es laut der Schulchronik zum seit Menschengedenken ersten Brand in Mauderode. Die betroffene Scheune brannte vollständig nieder.

Unter Aufsicht und Leitung des Herrn Wiesenbaumeisters wurden 1914 von der Firma Anger und Söhne die Vorarbeiten zum Bau einer Wasserleitung fertiggestellt.

Der Erwerb des Rittergutes durch Hermann Marggraf erfolgte am 15. März 1921. Der neue Gutsherr versuchte durch alle Mittel das Gutsgelände zu vergrößern und noch wirtschaftlicher zu gestalten. Er erweiterte das Gehöft um eine Stallanlage, welche noch heute in Form einer Werkstatt erhalten blieb und schaffte die alten Rinderrassen ab. Fortan wurden Rinderrassen gehalten, welche allgemein als Harzer Rotvieh bekannt sind. Die Umgestaltung verzehrte jedoch sämtliches Kapital und der erhoffte Umsatz blieb ebenso aus. Die Milchleistung der Kühe war geringer als die der Vorgängerrasse, sodass der Herr Markgraf nach wenigen Jahren pleite war. Nachdem er verarmte musste die Familie Marggraf das Gut wieder verlassen.

1923 hat die Siedlungsgesellschaft "Sachsenland" auf dem "alten Hofe" 5 bäuerliche Siedlerstellen errichtet. Für 3 Stellen wurden neue Gebäude errichtet, und für 2 Stellen wurde die zum Gut gehörende, auf dem "alten Hof" stehende Scheune ausgebaut. Die Siedlerstellen wurden bis April 1923 von Flüchtlingen aus den an Polen abgetretenen Ostprovinzen bezogen.

Am 15. August 1925 erwarb die Uthleber Familie Bruno Kunze das Gutsgelände zu Mauderode. Bruno Kunze kam durch seine Erfindung der Luftdruckbremse für Eisenbahnen zu dem notwendigen Vermögen.

Am 28. November 1930 kam es zu einem verheerenden Brand in der neu errichteten Siedlung auf dem Gelände des "Alten Hofes". Es brannten die Wohnhäuser, die Scheune und die darin liegenden Ställe bis auf die Grundmauern ab. Bei dem Brand wurde auch das Gebäude des nebenliegenden Gasthauses leicht beschädigt. Die letzten Überreste des ehemaligen Rittergutes sind bei dieser Brandkatastrophe verloren gegangen.

Auch unter der Familie Kunze wurden die Gehöfte im Ort erweitert. Sie ließen eine Garage an den Speicher bauen, errichteten Wohnhäuser und bauten mit Hilfe von Staatsmitteln den Schafstall (Grundstück Kirchnerbau) auf dem Gelände des abgebrannten „Alten Hofes“. Im Jahr 1929 stifteten sie den neuen Friedhof und errichtete dort 1934 ein Mausoleum. Bruno Kunze bewohnte das Gut bis zu seinem Tode im Jahr 1935. Sein Sohn Bruno Kunze bewohnte das Gut bis zur Vertreibung durch die Besatzungsmächte im Jahr 1945.

Am 11. April 1945 rückten Truppen der US-Armee in Mauderode ein. Da die Region, in der sich Mauderode befand, im Austausch gegen Teile Berlins der sowjetischen Besatzungszone zugeordnet wurde, rückten am 8. Juli 1945 Soldaten der Roten Armee in Mauderode ein. Von den alten Einwohnern ist außerdem zu erfahren, dass in diesen Tagen ein blaublütiger Gast in Mauderode Rast machte. Prinz Louis Ferdinand von Hohenzollern übernachtete auf seiner Flucht vor den Russen im Ort.

1945: Durch die KPD und SPD, aus deren Reihen die führenden Männer der zivilen Verwaltung stammen wird das Gesetz über eine allgemeine Bodenreform herbeigeführt. Das Gut wurde am 27. Oktober 1945 entschädigungslos enteignet und die 696 Morgen Land werden in 16 Parzellen zu etwa 26 Morgen aufgeteilt und an 8 landarme Bauern, 14 Neusiedler des Dorfes und 2 Ostflüchtlinge verteilt.

Nachkriegszeit

Am 7. Oktober 1949 wurde aus der sowjetischen besetzten Zone die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Mauderode befand sich im grenznahen Raum zum anderen Teil Deutschlands, der Bundesrepublik Deutschland (BRD).

Der immer größer werdende Leistungsdruck in den Erträgen zwang die (durch die Bodenreform selbstständig gewordenen) Leute dazu sich in Genossenschaften zusammenzuschließen. Auf diese Weise konnten Scheunen und die eingesetzte Technik gemeinsam genutzt werden. Die Entwicklung der LPG vollzog sich dabei in mehreren Stufen. Die erste LPG Typ I wurde am 18. Februar 1958 gegründet. Diese schloss sich dann 1961 mit einer zweiten parallel gegründeten LPG zur LPG Typ II zusammen. Zehn Jahre später sollte aus den verschiedenen Zusammenschlüssen der Nachbarorte die LPG Typ III hervorgehen. 1973 entstand eine Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion (KAP), die 1979 wieder in Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG/P und LPG/T) umbenannt wurde. Nach der Wende wurden die DDR-Strukturen aufgelöst und aus der LPG ging am 12. September 1991 die heutige Agrar GmbH hervor.

Von 1961 bis 1972 befand sich Mauderode im Grenzgebiet und konnte nur mit einer Sondergenehmigung, dem sogenannten "Passierschein", besucht werden.

 

Siehe: Mauderode – NordhausenWiki (nordhausen-wiki.de)

 

 

 

 

 

 

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